Eine gefälschte Werbekampagne zur Unterstützung einer Falschmeldung erstellen

  • Ein Bild eines gefälschten Plakats mit dem offiziellen Logo der Schweizer Bundesregierung und einer Telefonnummer ist in den sozialen Medien im Umlauf.
  • Das Plakat zeigt einen vermeintlichen Aufruf der Schweizer Bundesregierung, Menschen anzuprangern, die ihre Häuser zu sehr heizen. Die Nachricht lautet: “Heizt Ihr Nachbar die Wohnung über 19 Grad auf? Bitte informieren Sie uns.”
  • Die angegebene Telefonnummer führt zum Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Das gefälschte Plakat verspricht ausserdem eine Belohnung von 200 Franken.
  • Das Bild des gefälschten Plakats ist eine Montage aus zwei Archivbildern. Das Logo der Bundesregierung und die Telefonnummer des UVEK wurden später hinzugefügt.
  • Es wird vermutet, dass es russischen Ursprungs ist, da russische Kanäle das Bild zuerst geteilt haben, hauptsächlich über den Chatdienst Telegram.

Dieses Bild des gefälschten Plakats wurde auf verschiedenen Profilen in den sozialen Medien, darunter auch auf russischen Konten, weit verbreitet. Anfang des Monats hatte auch der russische Fernsehsender RT die falsche Nachricht verbreitet, dass das Heizen über 19 Grad in der Schweiz bereits strafbar sei. Am 10. September folgte die weissrussische Nachrichtenagentur Belta und berichtete auf ihrem Telegram-Kanal über den angeblichen Anruf der Bundesregierung.

Auch einer der Twitter-Accounts, der dieses Bild frühzeitig geteilt hat, “macht viel Panikmache über die Gaspreise und lenkt davon ab, dass der Einmarsch Russlands in der Ukraine ein Hauptgrund dafür war.

Das Uvek warnt auf der Website vor der Falschmeldung: «Der Bund hat mit diesem Aufruf nichts zu tun und distanziert sich in aller Form davon. Das Logo und die Telefonnummer des Bundes auf der Darstellung sind missbräuchlich verwendet worden. Weder gibt es solche Plakate des Bundes noch entsprechende Aufrufe, es handelt sich offensichtlich um eine Manipulation.» Der Bund habe Abklärungen zu diesem Missbrauch eingeleitet.

Courtesy of an OSINT buddy who did the work on this – The Swiss “snitch on your neighbour for 200 francs” poster is a fake. Stock photos, no other pics of the poster, no link to an official site. pic.twitter.com/iH9l8wKSCk

— Katherine Denkinson (@KDenkWrites) September 12, 2022

Es ist natürlich nicht das erste Mal, dass die russische Propagandamaschinerie Bilder manipuliert, um ihre Erzählung in der Ukraine und die Falschnachrichten, die sie bereits erstellt und über ihre Medien verbreitet hat, zu unterstützen. Dies ist ein hervorragendes Beispiel für Russische Informationsoperationen, die darauf abzielen, in Europa Ängste vor steigenden Energiekosten nach Moskaus Einmarsch in der Ukraine zu verbreiten.


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