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Cyberwar

Die Bedeutung der individuellen Informationskompetenz im Zeitalter des Cyberkriegs

In einer Ära, in der Informationen blitzschnell zirkulieren und der Cyberspace zum Kampfschauplatz wird, steht jeder Einzelne im Brennpunkt. Vizeadmiral Thomas Daum, Experte für Cybersicherheit, betont die kritische Bedeutung der Informationskompetenz im Umgang mit dem Cyberkrieg. Angesichts der anhaltenden Bedrohung durch russische und chinesische Hacker ist es entscheidend, dass westliche Nationen ihre Cyberabwehr verstärken und die Informationskompetenz fördern.

In einem zunehmend digitalisierten Zeitalter, in dem sich Informationen unglaublich schnell verbreiten und der Cyberspace zu einem Schlachtfeld für Konflikte wird, ist die Rolle jedes einzelnen Bürgers von entscheidender Bedeutung. In einem kürzlich geführten Interview betonte der Experte für Cybersicherheit und Chef der deutschen Cyberabwehr, Vizeadmiral Thomas Daum, die Notwendigkeit für Individuen, sich eine Informationskompetenz aufzubauen.

Informationskompetenz ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die jeder Bürger entwickeln muss, um den Herausforderungen des Cyberkriegs zu begegnen. Sie umfasst die Fähigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen und eine gewisse mentale Resilienz aufzubauen. Angesichts der Tatsache, dass Desinformation und Propaganda zunehmend als Waffen eingesetzt werden, ist es unerlässlich, dass Menschen lernen, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden und sich nicht von manipulativen Inhalten täuschen zu lassen.

Meinungsvielfalt vs. Filterblase

Wir wollen in unserer Gesellschaft eine Meinungsvielfalt. Jeder kann das glauben, was er für richtig hält. Das ist eine grosse Stärke, solange es sich um eine informierte Meinung handelt. Allerdings zeigt sich bei zunehmender Verbreitung von Fake News, dass das Bewusstsein über Absichten der Desinformationsagenten wichtig ist.

Die unkritische Verbreitung von Informationen, bloss weil sie aus einer scheinbar genehmen Ecke kommen, birgt Gefahren. Besonders in westlichen Gesellschaften besteht gemäss Vizeadmiral Daum aufgrund der langen Friedensperiode die Gefahr, die tatsächlichen Risiken des Cyberkriegs zu unterschätzen. Die Bevölkerung muss erkennen, dass sie ein Ziel von Manipulation und gezielter Desinformation sein kann, insbesondere vor Wahlen oder vor dem Hintergrund politischer Ereignisse wie dem Ukraine-Krieg.

Entsprechend ist ein weiterer wichtiger Aspekt die Widerstandsfähigkeit gegenüber der eigenen Filterblase. In einer Zeit, in der viele Menschen nur noch jene Informationen aufnehmen, die ihre bestehenden Überzeugungen bestätigen, werden sie anfällig für gezielte Manipulation. Es ist entscheidend, dass jeder seine Informationsquellen diversifiziert und bereit ist, alternative Perspektiven zu prüfen, auch wenn sie nicht unbedingt mit den eigenen Ansichten übereinstimmen.

Internationale Zusammenarbeit

Nach zwei Jahren des blutigen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf den Schlachtfeldern dauert auch im Cyber- und Informationsraum der Konflikt in voller Rücksichtslosigkeit an. Es tobt ein Cyberkrieg. Die Bedrohung durch russische Hackergruppen bleibt ein zentrales Problem für liberale Demokratien. Daum betont die Dringlichkeit und die Notwendigkeit, effektive Verteidigungsmassnahmen zu ergreifen.

Die Schweiz und ihre Partnerländer müssen sich bewusst sein, dass die digitale Sicherheit eine globale Herausforderung ist, die nur durch gemeinsame Anstrengungen bewältigt werden kann. “Wir stehen einem Gegner gegenüber, der in vollem Umfang den Cyberspace als Schlachtfeld nutzt”, erklärt Daum. Bei einer intensiven Zusammenarbeit profitieren die Länder voneinander. Die Erkenntnisse können ausgetauscht und gemeinsame Strategien entwickelt werden.

Die jüngsten Ereignisse, wie der massenhafte Versuch russischer Hacker, ukrainische Bürger durch gezielte Desinformationskampagnen zu beeinflussen, verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der Lage. Solche Angriffe können nicht nur das Vertrauen in demokratische Prozesse untergraben, sondern auch direkte Auswirkungen auf kritische Infrastrukturen haben.
Angesichts der zunehmenden Komplexität und Häufigkeit von Cyberangriffen ist es unerlässlich, dass westliche Nationen ihre Bemühungen zur Stärkung der Cyberabwehr intensivieren. Dies erfordert nicht nur Investitionen in Technologie und Infrastruktur, sondern auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Bedrohungen durch Desinformationstechniken und die Förderung der Informationskompetenz auf individueller Ebene.

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