Ist es nicht passiert? Just Fake It à la Kreml!

Um von der Schuld für den Überfall auf die Ukraine abzulenken, verwenden die Propagandisten des Kremls die Taktik: «Ist es nicht passiert? Just fake it!» – Täusche es einfach vor.

Die Strategie wird beim Versuch deutlich, die Verantwortung für den  Krieg auf die USA, die NATO und andere Organisationen abzuwälzen. Damit drehen sie medial den Spiess um. Die Erfindung von Narrativen und die Verbreitung von Fälschungen sind beliebte Manipulationstechnik. Folgende falschen Narrative verbreiten die russischen Propagandisten besonders oft.

Russland als Retter, der den Dritten Weltkrieg verhindert

Russland hatte keine andere Wahl, als in die Ukraine einzumarschieren, um einen Angriff der USA zu verhindern, behauptet die kremlnahe Desinformationsmaschinerie. Einige Medien gehen so weit zu behaupten, Russland habe im Alleingang den Dritten Weltkrieg verhindert. Russland wird als Opfer dargestellt und von der Verantwortung für die Invasion in der Ukraine und die illegale Annexion der Krim freigesprochen.

Die Vereinigten Staaten als Nutzniesser der Ukraine-Krise

Ein weiteres wiederkehrendes Narrativ versucht, Russlands Krieg gegen die Ukraine als Konfrontation mit einem russophoben, kriegerischen Westen darzustellen. Es wird beispielsweise suggeriert, dass die amerikanische herrschende Klasse die globale Rolle Russlands fürchtet und die Destabilisierung der Ukraine unterstützt. Auch damit soll die Aufmerksamkeit von Russlands Aggression abgelenkt werden. Der Kreml stellt sich als Verteidiger gegen westliche Übergriffe dar.

Diskreditierung anderer Länder und ihrer Verwicklung in den Ukraine-Konflikt

Eine beliebte Manipulationstaktik ist auch die Diskreditierung unabhängiger Nationen wie Lettland. Sie werden als Marionetten ihrer «westlichen Herren» dargestellt, die ihre Soldaten in der Ukraine bereitwillig als Kanonenfutter opfern. Damit spricht der Kreml den Ländern ihre Autonomie ab, um ein vereinfachtes Narrativ einer Konfrontation zwischen Russland und den USA zu schaffen. Die Komplexität des Konflikts wird verschleiert.

Fabrizieren und Verbreiten von gefälschten Titelseiten

Russische Akteure verbreiten gefälschte Titelseiten von Zeitschriften über soziale Medien, um die Glaubwürdigkeit ukrainischer Institutionen zu untergraben. So versuchten sie zum Beispiel die ukrainischen Streitkräfte oder Präsident Selenski mit gefälschten Titelseiten zu diskreditieren und die öffentliche Meinung zu täuschen und zu manipulieren.

Credit: EU vs. Disinfo – Eine hoffnungslose Mischung aus irreführenden Narrativen und schlichten Fälschungen

Diese Beispiele unterstreichen die intensive und anhaltende Anwendung von Manipulationstechniken russischer Propagandisten. Der Bericht des «Europäischen Auswärtigen Dienstes über die Bedrohung durch ausländische Informationsmanipulation und Einmischung» (EUvsDisInfo) zeigt, dass russische Akteure zunehmend ausgefeilte Fälschungen  anwenden und die Ukraine durch die Imitation vertrauenswürdiger Organisationen, Medien und Einzelpersonen angreifen. Ganz nach dem Motto «Ist es nicht passiert? Just fake it!».

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