Putins jüngste Rede zum Tag des Sieges zeigt, wie gut er die Manipulationstechniken beherrscht. So nutzt er die Strategie der «grossen Worte, wenig dahinter», um Desinformationen zu verbreiten. Diese schafft die Illusion von Stärke und Macht, während sie die öffentliche Meinung formt und die gewünschten Narrative stärkt.
Der Tag des Sieges, der in Russland am 9. Mai begangen wird, hat eine grosse Bedeutung. Er erinnert an den Sieg über NS-Deutschland im Zweiten Weltkrieg und damit das Ende des «Grossen Vaterländischen Krieges».
Heutzutage ist die Kommunikation und Symbolik des Kremls rund um die Feierlichkeiten ein Paradebeispiel für Informationsmanipulation und Desinformationen. Hinter dem offiziellen Narrativ verbirgt sich eine orchestrierte Maschinerie der Täuschung, angeführt vom Meister der Täuschung selbst. Der Kreml nutzt den 9. Mai jeweils für Informationsmanipulaton und Desinformation, um die Agenda des Kremls zu stärken und ihr Narrativ der Täuschung je nach Bedarf anzupassen.
Wir decken die von Putin eingesetzten 14 Manipulationstechniken auf, wenn er «grosse Worte» schwingt und nur «wenig dahinter» ist:
- Geschichtsrevisionismus: Das Kreml-nahe Desinformations-Ökosystem hat früh die Geschichtserzählung revidiert, um ein Gefühl der Belagerung zu fördern. Durch die Verdrehung der Tatsachen und der Beschwörung des «Krieges» wird die öffentliche Stimmung manipuliert.
- Traditionelle Werte als Manipulationstaktik: Kreml-nahe Medien verstärken das Bild von Russland als Verteidiger «traditioneller Werte» gegen die vermeintliche Unmoral des Westens. Diese Manipulationstechnik zielt darauf ab, die Gesellschaften zu spalten und zu polarisieren und die Aufmerksamkeit von kritischen Themen abzulenken.
- Religiöse Untertöne: Die Berufung auf religiöse Untertöne festigt das manipulative Narrativ von Russland als rechtschaffenem Verteidiger gegen einen moralisch korrupten Westen. Eine solche Taktik nutzt die emotionale Bindung der Menschen an ihren Glauben aus, um das Urteilsvermögen zu benebeln und das kritische Denken zu behindern.
- Russophobie-Narrativ: Putins völlig unbegründete Klagen darüber, dass der Westen die Erinnerung an das sowjetische Erbe auslöschen will, befördert das Desinformationsnarrativ der “Russophobie”. Dieses Narrativ zielt darauf ab, Russland als Opfer darzustellen und die Aufmerksamkeit von seinen eigenen spalterischen Absichten abzulenken.
- Mangelndes Selbstbewusstsein: Kreml-freundliche Kommentatoren scheinen sich der spalterischen Absichten Russlands nicht bewusst zu sein, selbst wenn ihre manipulativen Taktiken transparent werden. Der Mangel an Selbsterkenntnis offenbart ihre manipulative Absicht, statt einen echten Dialog zu fördern.
- Widersprüchlichkeit der Botschaften: Putins Rede vermittelt ein Bild von Russland als Friedensstifter und Befreier. Dem gegenüber stehen ständige Vorwürfe der Kriegstreiberei gegen den Westen. Diese Widersprüchlichkeit zielt darauf ab, Verwirrung zu stiften und von Russlands Aktionen in der Ukraine abzulenken.
- Leere Friedensaufrufe: Russische Friedensaufrufe sind oft leere PR-Gags, die die Aufmerksamkeit von den Gräueltaten in der Ukraine ablenken sollen. Es ist wichtig, sich von dieser Manipulationstechnik Putins nicht täuschen zu lassen und die zugrunde liegenden Motive kritisch zu analysieren.
- Manipulative Inszenierung: Die Kreml-nahen Desinformationshändler wollen durch große Inszenierungen wie Militärparaden Ehrfurcht erwecken und Stärke demonstrieren. Die Realität kann jedoch eine andere Geschichte offenbaren, da kleinere Ereignisse und das Fehlen von Schlüsselelementen die Wahrheit hinter der manipulativen Fassade entlarven.
- Absage bedeutungsvoller Darbietungen: Die Absage des «Unsterblichen Regiments», eines beliebten Teils der Paraden zum Tag des Sieges, nimmt den einfachen Menschen die Möglichkeit, ihre Veteranen zu ehren. Dieser kalkulierte Schritt des Kremls zielt darauf ab, die menschlichen Kosten der Aggression zu verbergen.
- Ausnutzung des Drohnenvorfalls: Der jüngste Drohnenvorfall über dem Kreml bietet kremlfreundlichen Desinformationskanälen die Gelegenheit, falsche Darstellungen und Verschwörungstheorien zu verbreiten. Diese Manipulationstaktik lenkt die Aufmerksamkeit von den tatsächlichen Ereignissen ab und schiebt die Schuld auf bequeme Sündenböcke.
- Angriffe auf die politische Führung: Die falsche Behauptung, dass Präsident Zelenskyy aus der Ukraine geflohen sei, soll die Zuversicht in die politische Führung in Kiew untergraben. Solche Manipulationstechniken von Putin zielen darauf ab, das Vertrauen in die demokratischen Institutionen zu untergraben und Chaos zu säen.
- Angstmacherei: Kreml-nahe Desinformationskanäle setzen Strategien der Angstmacherei ein, die von verschleierten Drohungen mit Vergeltungsmassnahmen bis zu offenem nuklearen Säbelrasseln reichen. Diese Taktik zielt darauf ab, Angst und Unsicherheit zu schüren und die Ukraine als souveränen Staat zu delegitimieren.
- Angelsachsen zum Sündenbock machen: Kreml-nahe Kommentatoren zeigen oft mit dem Finger auf die USA und benutzen die «Angelsachsen» als Sündenböcke für alle vermeintlichen Missstände. Diese Taktik verstärkt das Narrativ der Bedrohung von aussen und dient dazu, von internen Problemen und Unzulänglichkeiten abzulenken.
- Die Macht der Wahrheit: Angesichts der Manipulationstechniken von Putin ist es wichtig, dass wir uns mit kritischem Denken wappnen und nach der Wahrheit suchen. Indem wir die uns dargebotenen Informationen hinterfragen, Behauptungen überprüfen und uns über zuverlässige Quellen informieren, können wir der manipulativen Darstellungen entgegenwirken.
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